In einem der zurück liegenden Einträge – und zwar genau hier – hatte ich erwähnt, dass Vorpommersche Fischerteppiche nicht nur in regionalen Heimatstübchen und -museen zu finden sind, sondern auch zum Bestand von, nun ja: etwas weltgewandteren Museen gehören. Das Folkwang in Essen gehört dazu (viele Grüße!), beim Grassimuseum in Leipzig und dem Volkskundemuseum in Berlin war das noch nicht so klar.
Also haben wir von der Fischerteppich-Initiative Freestland, Fiete Fischer und ich, uns in die Spur begeben und uns die Arbeit aufgeteilt. Das Ergebnis kann man hier nachlesen:
1. Museum Europäischer Kulturen (MEK), Berlin-Dahlem
Das MEK in Dahlem ist Rechtsnachfolger des Museums für Volkskunde in Ostberlin und entstand durch die Vereinigung mit der Westberliner Sammlung (lies hier). Dadurch wanderten die Freester Fischerteppiche aus dem Museumsbestand in Ostberlin ins Textildepot nach Dahlem. Es handelt sich hierbei um vier Fischerteppiche sowie ein Fragment auf einem Knüpftstuhl, das den Entstehungsprozess veranschaulichen soll. Die Teppiche wurden im Jahr der Gründung der PGH „Volkskunst an der Ostsee“ (1953) aus Freest erworben und zeigen die Ornamente Kogge, Möwe, Schwan und 4-Fischmuster (Inv. Nr. I, 17 k 2N, 3N, 4N, 5N und 6N).
Ein Dankeschön geht an das Museum Europäischer Kulturen, Abteilung Textilrestaurierung, für die Bereitstellung dieser Information.
2. Grassi-Museum für Angewandte Kunst, Leipzig
Das Grassimuseum heißt nach seinem Stifter, dem Leipziger Kaufmann italienischer Abstammung Franz Dominic Grassi, und ist ein Gebäudekomplex bestehend aus drei selbständigen Museen. Das darin beheimatete Museum für Angewandte Kunst (Hausanschrift: Johannisplatz 5-11, 04103 Leipzig) besitzt genau einen Freester Fischerteppich, der 1954 von der Produktionsgenossenschaft der Ostseefischerei-Heimknüpfer im Kreis Wolgast erworben wurde. Die Kuratorin Textil, Babette Küster, am Grassi-Museum beschreibt den Teppich so:
„Der Entwurf stammt von Rudolf Stundl und zeigt auf weißem Grund je vier zu einem Kreis zusammengeschlossene rote Möwen. In den Zwickeln liegen vier zum Kreuz verbundene blaue Anker und die umlaufende Bordüre zeigt weiße Lebensbaummotive auf blauem Grund. Der Teppich wurde auf einer Hanfkette geknüpft, hat eine Länge von 185 cm und eine Breite von 105 cm.“
Mein Dank geht an die Kuratorin Textil sowie an die Kollegen vom benachbarten Völkerkundemuseum für die freundliche Weiterleitung meiner Mail, denn jene hatte ich irrtümlicherweise angeschrieben.
Eine Anfrage an beide Museen: Wie wäre es denn, wenn man auf den museumseigenen Webseiten auf ein Ergebnis zum Stichwort „Fischerteppich“ stoßen würde? Mit den oben zusammengefassten Informationen und im Idealfall mit einem Foto? Ich glaube, das würde viele Vorpommern froh stimmen :-)
Hinweis: Das obige Bild (anklicken) kann als Bildschirmhintergrund verwendet werden: Fisherman’s Desktop. Mit der rechten Maustaste anklicken und auf der Festplatte speichern.
[…] ist das DHM Berlin neben dem Grassi-Museum Leipzig, dem Museum Folkwang Essen, der Lassaner Mühle, der Wolgaster Kaffeemühle, der Freester […]